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 kleie einführungs Storys zu vendi und sendi von JanusZeal

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BeitragThema: kleie einführungs Storys zu vendi und sendi von JanusZeal   kleie einführungs Storys zu vendi und sendi von JanusZeal EmptyDo Feb 25, 2010 11:00 pm

o dann leg ich meine kleinen Zwischenwerke auch mal rein:


Sendarin Novellar, ist ein 181cm großer Halbelf von schlanker Statur. Er besitzt braunes schulterlanges Haar und graue Augen. Diese Geschichte erzählt von seiner Flucht aus der Gefangenschaft.

Dunkelheit breitete sich über die Welt aus. Die Sonne war schon vor einigen Stunden untergegangen. Lediglich der Schein einer kleinen Kerze erhellte den drei mal drei Meter messenden Raum in dem der Sklave lebt. Auf seinem Bett sitzend betrachtete er die brennende Kerze. Wie ruhig ihr Strahlen doch ist. Ihre Flamme, zu Beginn noch blau umrandet und durchsichtig, dann zunehmend heller werdend in einen stark aufleuchtenden gelben Punkt endend, der aussieht, als würde dort ein kleiner Feuerdämon die Flamme mal nach links, mal nach rechts wenden, erhellen den ganzen Raum in einem schwachen Licht. Mit jeder Bewegung der Flamme tanzen auch die geisterhaften Schatten an den Wänden mit. So viel ist sie im Stande mit ihrem Licht zu verändern. Dunkles wird sichtbar, Schwarze Schatten erscheinen, Wärme erfüllt die Umgebung und ein Gefühl der Ruhe vermittelt sie. Doch kann ihr Leben recht schnell enden. Mit diesen Gedanken löschte der Sklave die Kerze, welche sich rechts neben ihm auf einem kleinen Nachttisch befand. Nun liegt er, auf die Decke starrend, längs in seinem Bett, in einer einsamen Düsternis. Er weiß, dass jeden Augenblick wieder sein Schänder durch die Tür kommen könnte. „Warum…“ durchbrach seine Stimme die Stille. Was hatte er getan, dass die Götter ihn so quälten, dachte er. Sendarin Novellar, so war einst sein Name. So pflegte man ihn zu nennen bevor die fremden Eroberer in seine Heimat einfielen und ihn gefangen nahmen. Er wurde daraufhin in deren Reich verschleppt und dort an einen reichen Mann verkauft, der es liebte seine Gefangenen zu quälen. Er erinnerte sich nur zu gut daran, wie er jüngst, beim Geschirr abwaschen, gestolpert war und dabei unbeabsichtigt einen Teller zerbrach. Sein Herr kam, durch den Lärm angezogen, sofort in die Küche gerannt. Zwar wollte er ihm noch erklären, das dies alles ein unglückliches Missgeschick gewesen sei, doch sein Herr, den seine Erklärungen nicht interessierten, trat ihm mit seinen festen Reiterstiefeln wuchtig auf den nackten Fuß und ermahnte ihn, das nächste Mal besser aufzupassen wo er hingehe. Zu allem Überfluss befand sich auch noch eine Scherbe auf seinem Fuß, die sich durch den Tritt tief ins Fleisch eingegraben hatte. Lange hatte er den Fuß nicht mehr bewegen können. Drei Zehen waren gebrochen und die durch die Scherbe entstandene Wunde schmerzte schon stark genug, um ihn am Gehen zu hindern. Mittlerweile war er wieder verheilt. Seufzend betrachtete Sendarin mit diesen Gedanken seinen Fuß, an dem die Umrisse einer zwei Zentimeter langen Verletzung noch zu sehen waren. In Erinnerung an die Schmerzen biss er sich kurz auf die Lippen und blickte wieder zur Decke empor. Und als wenn die Folter des Meisters nicht schon genug wäre, waren da diese seit nun schon 3 Monaten immer wiederkehrenden Bauchschmerzen. Meistens begrüßten sie ihn morgens beim Erwachen aus grauenvollen Albträumen. Wie ein Gewitter kamen sie von einem auf den anderen Tag, ohne Vorwarnung, und ließen ihn sich krampfhaft im Bett winden. Immer und immer wieder durchzogen ihn mehrere Schübe voll Schmerzen, jedes Mal mit dem Gefühl, als würde im Inneren seines Körpers alles zerreißen. In letzter Zeit waren die Schmerzen geringer. Vorgestern waren sie zuletzt etwas stärker, so, als ob ihm jemand mit voller Wucht die Faust in den Magen hielt. Hinzu kamen noch diese unerträgliche Müdigkeit und diese Schwäche, die ihm bei seinem Meister alles andere als nützlich waren. Im Augenblick war es gut. Zwar verspürte er, wenn er an eine bestimmte Stelle in seinem Unterleib drückte, immer noch dieses breite Stechen, doch machte es sich sonst kaum bemerkbar. Das einzige was ihn jetzt noch sorgte, war die Ungewissheit, was morgen sein würde. Wieder Schmerzen, oder sollte er morgen ausnahmsweise mal nur von seinem Meister gepeinigt werden. Ein lautes Scheppern riss Sendarin aus seinen Gedanken. Erschrocken fuhr er hoch. Was war das – Kurz darauf waren laute Geräusche vor der Tür zu vernehmen. Dann beruhigte sich Sendarin wieder. Sicher hatte eine der Wachposten seine Schnapsflasche fallengelassen und bekam jetzt Ärger wegen der Sauerei. Auch mit seinen Wachen ging der reiche Herr nicht gerade gut um. Er musste ihnen wohl eine ganze Menge zahlen, dass sie ihn ertrugen. Ein Duzend etwa beschäftigte er. Zwei standen immer am Tor zu seinem Hof. Zwei blickten durch Fenster in den oberen Geschoßen dieses Dreistöckigen Gebäudes auf den Eingang. Zwei weitere bewegten sich immer quer durchs Gebäude und sorgten dafür, dass drinnen alles rechtens ging. Einer befand sich immer vor den Zellentüren der Sklaven, vor seiner Tür. Außer ihm gab es noch 23 weitere Sklaven in diesem Gefängnis. Wofür dieser reiche Sack so viele Diener brauchte, war Sendarin unklar. Leider hatte er nicht viel Kontakt zu den anderen. Was aber auch daran lag, dass ihr Herr sie bestrafen würde, wenn sie unerlaubt reden. Die Stimmen draußen klangen jetzt aufgeregter und man konnte ein mehrfaches Poltern und rattern vernehmen. Anscheinend versucht die Wache sich jetzt zu verteidigen und dieser Stinkstiefel machte ihn deswegen richtig nieder. Vielleicht sind auch noch andere Wachen hinzugekommen. Zu Schade nur, das sie alle zu Feige sind diesem gierigem Menschenschänder mal eine rein zu hauen. Das würde dem sicher gut tun. Aber andererseits würde er dann seine schlechte Laune am nächsten Tag an ihnen, den Sklaven, auslassen. Seine Eltern hatten ihn nie geschlagen. Zwar gab es oft Ärger und fielen auch laute Worte, aber nie hatten sie ihn so leiden lassen, wie dieser Mistkerl das zu tun pflegte. Wie an dem Tag als die Eroberer kamen. Damals war er noch 14. Er hatte mal wieder dem Dorfältesten einen Streich gespielt. Der war immer so griesgrämig drauf, da konnte man als Junge gar nicht widerstehen. Hatte er ihm damals doch ein Ei in seinen Hut gelegt und der Kerl hatte es erst bemerkt, als er sich den Hut aufsetzte. Ganz schön sauer war er damals und erzählte alles sofort seinem Vater, der ihn daraufhin auf sein Zimmer schickte. Kurz Zeit später waren dann zunehmend lauter werdende Stimmen von draußen zu hören und die unbekannten Soldaten marschierten in das Dorf ein. Er sah, wie sie von außen die Häuser in brand setzten und die ins freie laufenden Menschen einfingen. Sein Vater hatte gekämpft. Einen ihrer Soldaten hatte er niedergestreckt, bevor ihn mehrere Bolzen tödlich trafen. Seine Mutter wurde verschleppt, genau wie er. Drei Jahre ist es nun schon her. Wahrscheinlich ist sie mittlerweile tot. Eigentlich müsste er bei diesen Gedanken traurig sein, doch er war es nicht. Vielleicht hatte er das Gefühl für Trauer in diesen Gemäuern verloren. Vielleicht interessierte er sich auch nur nicht so für andere Menschen, selbst wenn es seine Eltern waren. Vielleicht lag es aber auch nur daran, das er wusste, das alle eines Tages sterben müssen. Vielleicht war er auch einfach nicht in der Stimmung, solche Gefühle auszudrücken. Er hatte selber genug Probleme und was geschehen war, war geschehen. Ein lautes Knallen an seiner Tür, riss ihn abermals aus seinen Gedanken. Nun wunderte er sich doch etwas mehr. Was ist denn da draußen los, dachte er sich noch als er sich sein Gewand übersteifte und langsam zur Tür schritt. Dort angekommen lehnte er sein Ohr gegen das Holz, in der Hoffnung nun ein bisschen besser mitzubekommen, was draußen vor sich ging. Doch so sehr er sich auch anstrengte, er vernahm nichts. Es war still. Stiller als vorher. Sendarin gefiel das nicht und seine Neugierde wurde immer größer. Zwar wusste er, das die Türen immer abgeschlossen waren, trotzdem legte er seine Hand an den Türknauf und drehte ihn vorsichtig nach links. Mit einem leisen Schnappen öffnete sich die Tür. Sendarin zögerte. Hatten sie vergessen die Tür abzuschließen. Das wäre das erste Mal. Oder handelte es sich hierbei nur wieder um ein dreckiges Spiel seines Herrn. Sollte man ihn um diese Zeit noch draußen erwischen, würde er mit Sicherheit wegen versuchter Flucht bestraft werden. Langsam öffnete er die Tür soweit, das er durch einen Spalt zur rechten Seite blicken konnte. Leere erwartete ihn dort. Weder war etwas zu sehen, noch etwas zu hören. Er öffnete die Tür weiter, soweit, das er seinen Kopf hindurch stecken konnte. Vorsichtig lugte er ihn die andere Richtung, immer in Erwartung, dass ihn eine Keule seines mordlüsternen Herrn treffen könnte. Doch was er dort sah, trotzte all seinen Vermutungen. Die Fensterscheiben waren zerbrochen und lagen nun wild im Gang verteilt. Tische und Wandgehänge waren umgeworfen und abgerissen. Und unter einem großen Wandteppich rann Blut hervor. Behutsam verließ Sendarin sein Zimmer und bewegte sich auf den Wandteppich zu. Dort angekommen hob er ihn langsam an. Darunter erblickte er seinen Wächter, mit einer Speerspitze im Rücken, tot auf dem Boden liegen. Erschreckt ließ Sendarin den Teppich wieder fallen. Was bei allen Göttern war hier geschehen. Griff jemand das Gut seines Herrn an. Alle Anzeichen sprachen dafür. Doch wenn die Angreifer hier drinnen waren, hätten die Torwachen sie dann nicht entdecken müssen. Sendarin lief zu einem der zerbrochenen Fenster, immer auf den Boden schauend damit er nicht in eine der Scherben trat, und blickte auf den Hof. Niemand war zu sehen. Angestrengt betrachtete er jede Ecke des Hofes. Nichts…Doch . Direkt unter ihm lagen drei Gestalten regungslos auf der Erde. Also wurden die Angreifer entdeckt und schlugen ihre Entdecker nieder. Ob sie jetzt schon bei seinem Herrn waren? Warum griffen sie sein Gebäude an? Befreien wollten sie ihn offensichtlich nicht, denn die anderen Zellentüren waren alle zugesperrt. Dann schaute er verwundert auf seine Tür. Warum war sie überhaupt offen? Kein Bruch am Schloss war zu sehen, und hätte sie jemand aufgesperrt, hätte er es gehört, oder war er so in seine Gedanken versunken, das er es nicht vernommen hatte. Dann schreckte er abermals auf. Was tat er eigentlich? Er stand neben einer Leiche in einem verwüsteten Gang und überlegte, wieso seine Zellentür offen war. Jetzt war seine Gelegenheit diesem unheilvollem Leben endlich zu entfliehen. Er blickte durchs Fenster auf den Boden. Er befand sich im ersten Stock des Gebäudes. Bis zum Boden waren es etwa vier Meter. Wenn er richtig aufkam, konnte er es unbeschadet überstehen. Er legte schon einen Fuß auf den Fenstersims, dann zog er ihn wieder zurück. So ganz ohne alles sollte er besser nicht verschwinden, dachte er sich als er zum Wächter ging und diesem seinen kleinen Geldbeutel, sowie sein Kurzschwert abnahm. Jetzt konnte er abhauen. Vorsichtig stieg er auf den Fensterrand und sah wiederholt nach unten bevor er letztlich sprang. Der Wind sauste ihm an den Ohren vorbei, dann berührten seine Füße etwas Festes und er fiel nach hinten. Geschafft. Er war unten angekommen und auf den leblosen Gestalten gelandet, die offensichtlich genauso tot, wie der Wächter oben waren. Schnell richtete er sich wieder auf und schaute misstrauisch an die Fensterstellen, an denen sich normalerweise die anderen beiden Wachposten befanden. Doch war niemand durch das Öffnung zu erblicken. Das Tor war fünfzig Meter entfernt. Alles was er nun noch tun musste, war so schnell wie möglich hindurch zu rennen und sich dann in der Stadt zu verstecken. Er atmete tief durch, sein Herz pochte vor Aufregung. Er sah noch einmal nach oben, dann rannte er los. Durch die Gräser und Büsche an den Bäumen vorbei über den Weg immer Richtung Tor. Es war jetzt noch zwanzig Meter entfernt. Er rannte immer schneller, fast vergaß er schon auf den Weg zu achten. Sollte er fallen, würde ihn bestimmt jemand bemerken und einfangen. Jetzt waren es nur noch wenige Meter. Sendarin glaubte in seinen Augenwinkeln noch jemanden am Fenster gesehen zu haben. Doch all das zählte jetzt nicht mehr. Er durchschritt das Tor, war außerhalb des Geländes. Nun rannte er die Strasse entlang, die Strasse, wie er sich erinnerte, über die er auch in das Gebäude seines Herrn gebracht wurde. Er entsann sich, dass es weit vorne am Stadteingang ein kleines verfallenes Haus gab, damals war es jedenfalls noch verfallen, das bestimmt nicht bewohnt war. Dort konnte er sich die Nacht über verstecken. Immer weiter rannte er die Strasse entlang. Massenweise Fachwerkhäuser zogen rechts und links an ihm vorbei. Viele hatten ein Schild davor hängen. Tavernen und Herbergen waren es wohl, vielleicht auch Warenhandlungen. Was bedeutete es schon. Er musste den Abend überstehen, durfte nicht entdeckt werden. Niemals mehr wollte er zurück in dieses Folterhaus. Endlich sah er in einiger Entfernung die Stadttore. Selbstverständlich waren sie geschlossen. In Gedanken versunken bemerkte er erst im letzten Moment, das er sich bereits auf gleicher Höhe mit dem verfallenen Haus aus seiner Erinnerung befand. Es war immer noch in schlechtem Zustand. Das obere Geschoß war eingestürzt und im unteren waren viele Risse und kaputte Fensterklappen. Die Tür hing schief in der Wand drin und schien, als würde sie jeden Moment umfallen. Sendarin ging zur Tür und legte seine Hand dagegen. Wider seinen Befürchtungen fiel sie nicht um. So öffnete er sie und betrat das zerstörte Haus. Innen war es noch schäbiger als außen. Die Wände hatten überall Brüche und Schimmel breitete sich auf ihnen aus. An den Holzbalken hatte sich Moos gebildet und der Boden war mit einer dicken Staubschicht überzogen. Die Treppe, die einst nach oben geführt haben muss, war eingestürzt und verschüttet. Als er sich weiter in dem Raum bewegte, bemerkte er ein paar Ratten, die sich schnell in ein kleines Loch zurückzogen. Anscheinend mochten sie den fremden Eindringling nicht, was er nur zu gut verstehen konnte. Er schloss die Tür und bewegte sich in eine kleine Ecke des Hauses, in der die Wand nicht ganz so verschimmelt aussah. Ängstlich blickte er nach draußen. Als er einsah, dass dort niemand war, legte er sich hin. Hier musste er die Nacht verbringen. Ob sie nach ihm suchen würden. Er wusste es nicht, doch hoffte er, dass die Angreifer seinen Herrn umbringen mögen, so dass sein Verschwinden niemanden mehr interessieren würde. Morgen würde er ja sehen, was in der Stadt los ist. Zunächst müsste er sich mit dem Geld von dem Wächter ordentliche Kleidung kaufen und dann so schnell wie möglich aus der Gegend verschwinden.
Nun bemerkte er auch seine Müdigkeit und entscheid sich zu schlafen, das erste Mal in Freiheit.

und vendi

Vendariel Nadiel, ein 118 Jahre alter und 135cm großer schlanker Elf mit Amethyst farbenen Augen und weißen Haaren aus einer kleinen Elfensiedlung in den Wäldern von Tetkin, durchlebte eine sorgenfreie Vergangenheit. Lange hatte er bei seinen Eltern gelebt und wurde von seinem Vater in der Jagd ausgebildet. Und vielleicht würde er heute noch dort wohnen, hätte es nicht diesen einen Tag gegeben, der sein Leben veränderte...

Die ersten Sonnenstrahlen schienen durch das Fenster und weckten den schlafenden Elfen. Vendariel rieb sich noch mal die Augen und gähnte lange, bevor er sich aus seinem Bett erhob. Er ging zum Fenster und blickte hinaus. Es war ein wunderschöner Morgen. Die Vögel sangen ihr Frühlingslied. Die Sonne erhellte die noch durch leichten Nebel bedeckten Wälder seiner Heimat. Der Himmel strahlte in einem beruhigenden Blau auf die Erde hinab. Die ersten Elfen waren schon aufgestanden und genossen erst einmal die Ruhe des Morgens. Er nahm seine Kleidung vom Hocker und zog sie mit einem weiteren kräftigen Gähnen an. Danach verließ er sein kleines Zimmer und ging durch das Erdgeschoß der Holzhütte, seinen bereits erwachten Vater grüßend, zum Brunnen. Er nahm den Eimer und ließ ihn ins Wasser hinabgleiten. Dann zog er ihn wieder hoch und wusch sich. Das kühle Nass tat gut auf der noch müden Haut und weckte die noch schlafenden Knochen. Mit dem nun schon dritten Gähnen streckte er sich und dehnte all seine Muskeln, um anschließend entspannt den Eimer wieder auf seinen Platz zu stellen und zurück ins Haus zu gehen. Seine Mutter traf er dort jetzt auch an und grüßte sie ebenfalls. „Guten Morgen Vendariel, hast du gut geschlafen“, sagte sie. „Nun ja, ich hatte wieder diese seltsamen Träume von einer langen Reise, aber sonst ganz gut“, antwortete Vendariel. Sein Vater seufzte. „Zerbreche dir wegen dieser Träume nicht den Kopf. Sie müssen schließlich keine Bedeutung haben. Es sind ja bloß Träume. Wie sieht es eigentlich aus mit dem heutigen Tag? Wolltest du nicht Jagen gehen?“. Vendariel setzte sich und nahm einen Schluck von der warmen Milch die ihm seine Mutter gerade gebracht hatte. „Ja, gleich nach dem Frühstück gehe ich, sonst wird es zu spät und ich finde keine Tiere mehr. Ich nehme den Bogen mit. Hast du vielleicht noch ein paar Pfeile übrig, Vater?“. „Ja ich habe noch welche, sie sind in meinem Köcher, hinten in der Wohnstube. Nimm dir so viele wie du brauchst.“ „Danke, dafür schieß ich dir einen schönen kräftigen Hasen.“ Inzwischen hatte seine Mutter das Frühstück hergerichtet. Sie aßen noch gemeinsam, dann ging Vendariel in die Wohnstube, holte seinen Bogen und ein paar Pfeile aus dem Köcher seines Vaters, die er in seinen eigenen Köcher steckte, welchen er sich daraufhin umhing. Dann ging er zur Tür, verabschiedete sich von seinen Eltern, und verließ das Haus. „Ein schöner Morgen und dieser frische Wind tut richtig gut, da wird die Jagd gleich viel angenehmer“, dachte er sich, als er das Dorf verließ und in den Wald ging. Auch hier war die Idylle perfekt. Das saftige grün der noch feuchten Gräser und Büsche, das rascheln der Blätter im Wind und der Gesang der Vögel, verschaffte ihm eine beruhigende und entspannende Wanderung. Er entfernte sich immer etwas weiter vom Dorf, als es die anderen Jäger taten, um größeren Erfolg bei der Jagd zu haben. Einmal hatte er einen großen, beeindruckenden Hirschen erlegt. Er hatte damals größte Mühen gehabt, das Tier den Weg zurück in die Stadt zu schleifen. Doch sein Vater war an diesem Tag sehr froh und lobte ihn ständig wegen des guten Fanges, was die schwere Arbeit somit entlohnte. In diesen Erinnerungen legte er sich an einer geeigneten Stelle auf die Lauer. Ob er heute wohlmöglich wieder so einen Erfolg haben werde? Er kletterte auf einen starken Ast, eines in der Nähe stehenden Baumes, überblickte die Umgebung und wartete. In dieser Stille, konnte er die wohltuende Atmosphäre des Waldes gut genießen. Es dauerte jedoch nicht lange, da hörte er etwas auf dem Boden rascheln. Konzentriert und scharfsinnig blickte er hinunter, um das Geschöpf zu erspähen, das sich unvorsichtiger Weise hier aufhielt. Dann sah er es auch. Ein kleiner Hase hoppelte auf dem Boden herum und ahnte anscheinend nichts von der Gefahr, die für ihn bestand. „Das ging ja schneller als ich erwartet hatte“, dachte sich Vendariel als er leise einen Pfeil an seinen Bogen legte und diesen spannte. Mit ruhiger Hand zielte er auf den Hasen, der immer noch unwissend auf dem Boden rumhüpfte. „So mein kleiner, jetzt hab ich dich“. Gerade als er den Pfeil abschießen wollte, flog ein Vogel blitzschnell aus dem Geäst neben ihm. Dies irritierte den jungen Elfen so sehr, das er den Schusswinkel verzog und der Pfeil in den Boden, vor dem Hasen zischte. Dieser erschrak natürlich sofort und verschwand mit ein paar schnellen Sätzen aus Vendariels Blickfeld. „So ein Pech. Da helfen sich diese Tierchen wieder gegenseitig“, ärgerte sich der weißhaarige Elf. Er stieg den Baum hinab und zog den Pfeil herraus. Mit Erleichterung stellte er fest, das der weiche Erdboden den Pfeil nicht beschädigt hatte und er ihn wieder benutzen konnte. Nach mehrmaligen tiefen Einatmen der frischen Luft, beschloß er sich einen anderen Jagdplatz zu suchen. Es dauerte etwas, dann wurde er fündig. Eine kleine Lichtung mit vielen großen Büschen am Rande. Diesmal stieg er nicht auf einen Baum, sondern kniete sich in einen der Büsche hinein, nachdem er sich vergewissert hatte, das dort kein Vogel saß. Einige Zeit musste er warten bis sich endlich wieder etwas regte. Aus der gegenüberliegenden Richtung des Waldes war ein kleines Rehkitz auf die Lichtung getreten. Vendariel betrachtete es mit ernsten Augen „Du tust mir ja schon ein bisschen Leid, aber wir brauchen für heute Abend etwas zu Essen.“ Mit diesen Gedanken hob er den Bogen, spannte ihn, zielte, holte noch einmal tief Luft und schoß. Blattschuß. Der Pfeil erwischte das Kitz tödlich im Herzen. „Wenigstens musstest du nicht mehr leiden“. Er ging, fröhlich über die Beute, zum Reh, zog den Pfeil heraus, schaute noch mal in die Umgebung, um eventuelle weitere Tiere zu entdecken und nahm, als er feststellte das er allein war, das Kitz unter den Arm und machte sich auf den Heimweg. Er dachte schon daran, was sein Vater dazu sagen würde. Er rechnete schließlich mit einem Hasen und jetzt bekam er ein Reh. Sicher würde er ihn wieder Loben über seinen Fang. Mutter würde das Tier dann den Tag über zubereiten und am Abend könnten sie es genussvoll verspeisen, und sogar noch ein paar Freunde einladen. Als er schon nahe am Dorf war, bemerkte er eine große Rauchwolke. Ihm war noch nicht klar, was das zu bedeuten hatte, als er jedoch auf dem Hügel kurz vor der Siedlung war, erkannte er es mit Schrecken. Sein Dorf brannte. Fast jedes Haus war in Flammen gehüllt. Wann konnte das passiert sein, wie lange war er weggewesen, das jemand das Dorf in Brandt setzen konnte? Und was war mit seinen Eltern? Er ließ das Reh fallen und lief vorbei an brennenden Hütten zu seinem Elternhaus. Auch sein Haus war vom Feuer nicht verschont geblieben. Der hintere Teil war schon komplett abgebrannt, der vordere stand noch in Flammen. „VATER, MUTTER!“ , er war verzweifelt, rannte mehrmals zum Eingang seines Hauses nur um dann von den Flammen wieder zurückgedrängt zu werden. „VATER...“ , doch sein Ruf blieb unbeantwortet. Er rannte zum Brunnen, füllte den Eimer mit Wasser und versuchte so, das Feuer zu löschen, doch vergebens. Nach vielen Minuten verzweifelter Löschversuche brach er erschöpft am Brunnen zusammen. Um in herum, zerstörte das Feuer alles. Das knistern und krachen der in den Flammen zusammenstürzenden Holzbauten, erfüllte die Umgebung mit einer unnatürlichen Stimmung. Die Hitze ließ Vendariel den Schweiß aus der Stirn treten, doch in seiner Trostlosigkeit, war ihm dies gleichgültig. Er saß noch lange dort und dachte nach. Waren seine Eltern tot. Wenn sie in den Feuern verbrannt waren, würde er es wahrscheinlich nie erfahren. Die anderen Dorfbewohner waren auch nicht zu sehen. Ob sie vielleicht alle geflohen sind, oder ob sie in dem brennenden Inferno den Tot fanden. Wer hatte dies überhaupt getan. Wer hatte das Dorf angegriffen, während er fort war. Irgendwann bemerkte er, daß das Feuer sich gelegt hatte und der Tag schon weit voran geschritten war. Er musste eine ganze Weile am Brunnen gesessen haben. Unglücklich ging er in das nun noch dampfende Haus seiner Eltern und blickte sich dort um. Doch alles war zu einem undefinierbaren schwarzen Haufen verbrannt. Kaum noch etwas der früheren Inneneinrichtung war zu erkennen. Er suchte weiter nach seinen Eltern, doch auch nach noch so langer Suche fand er nichts was auf sie hindeutete. Zum einen war er froh, den somit bestand die Möglichkeit, das sie fliehen konnten. Andererseits könnten sie auch unter den verbrannten schwarzen Überresten hier liegen. Letzterer Gedanke ließ ihm einen Schauer über den Rücken laufen. Er setzte sich wieder vor sein ehemaliges Haus. Was sollte er jetzt tun? Von seinen Eltern oder anderen Dorfbewohnern war keine Spur zu sehen, sein Dorf war aus ihm unbekannten Gründen verbrannt. Hier konnte er nicht bleiben. Nichts würde mehr so sein wie es einmal war. Er musste fort, dessen war er sich bewusst. Fort in eine andere Stadt, einen Platz wo er sich ausruhen konnte, wo er sicher war. Er kannte eine Menschensiedlung, die sich 12 Meilen von hier befand. Doch wenn er dorthin wollte, musste er sich auf einen langen Fußmarsch bereitmachen, und es war schließlich schon nach Mittag. Desweiteren brauchte er, um bei Menschen leben zu können Geld und davon hatte er nicht viel. Nur ein paar Münzen, die ihm sein Vater mal aus der Menschensiedlung mitgebracht hatte, trug er bei sich. Aber es gab keinen anderen Weg. Anstatt noch viel Zeit zu verlieren und zu riskieren, in der Nacht, wenn die wilden Tiere auf die Jagd gehen, von einem gerissen zu werden, stand er auf, fasste all seinen in der Hoffnungslosigkeit entstandenen Mut zusammen und begab sich auf die Reise in die Menschenstadt. „Die Reise“, wie in seinen Träumen. Ob dies in Zusammenhang stand? Wie auch immer. Wenn diese Träume eine Warnung gewesen waren, hatte er sie zu spät erkannt. In schnellem Schritt ging er den Waldweg entlang, der zu den Menschen führte. Sein Magen knurrte, denn die Sonne stand bereits am Horizont und er hatte seit dem Morgen nichts mehr gegessen. Durch die schrecklichen Erlebnisse des Tages beeinflusst, kam ihm der Wald nun beängstigend und böse vor. Er wollte nur noch schnell in die Stadt. Mit einbrechender Dunkelheit beschleunigte sich sein Schritt. Schließlich und außer Atem, sah er die hölzernen Palisaden der kleinen Siedlung. Erleichtert und keuchend ging er in Richtung der offenen Tore. Die Wachen musterten ihn beim durchtreten der Tore, doch hielten ihn nicht auf. So stand er jetzt inmitten von Fachwerkgebäuden in der Stadt. Auch zu dieser späten Stunde herrschte immer noch reges Treiben auf der Straße. Er bewegte sich durch die durchlebten Strassen und überlegte was er jetzt als erstes tun sollte. Sein Geld war knapp und die Gasthäuser sind teuer, so hatte er immer gehört. Am Ende der Strasse erblickte er eine einladende Taverne. So entschloß sich Vendariel, erst mal seinen Hunger und seinen Durst zu stillen und dann zu überlegen wie es weitergeht. Er betratt die Taverne und ein stickiger Dunst von Pfeifenkraut und Rauch stieß ihm stechend in seine feine Nase. Die Taverne war gerammelt voll. Zwerge, Halbling, Menschen und sogar ein paar Elfen befanden sich an den Tischen und redeten miteinander. Es waren die verschiedensten Gestalten. Leute die man fast mit Bettlern verwechselt hätte, andere in strahlenden Rüstungen und wieder andere mit feinen und teuer aussehenden Gewändern. Er setzte sich an einen noch freien Tisch, der etwas abseits in einer Ecke der Taverne stand. Schon kam der Wirt auf ihn zu, ein kleiner dicklicher Mann mittleren Alters. „Was darf ich ihnen bringen“, fragte er gewohnheitsgemäß. „Nun, ich hätte gerne ein Glas Wasser und etwas belegtes Brot, vorzugsweise mit Käse, bitte“, antwortete Vendariel hungrig. „Also eine Brotplatte und Wasser, wird sofort gebracht“, mit diesen Worten verschwand der Wirt auch schon wieder. Vendariel überlegte was er nun tun solle. Wie könnte er an Geld kommen, um in dieser Stadt zu überleben. Und immerwieder schwankten seine Erinnerungen zu seinen Eltern. Ob er sie jemals wieder sehen würde. Da wurde er auch schon aus seinen Gedanken gerissen. „So ein Becher Wasser und eine Brotplatte. Das macht dann 9 Kupferlinge“, sagte der Wirt, als er ihm den Becher und eine Holzplatte mit Brot und Käse auf den Tisch stellte. Vendariel griff in seine Tasche und zog 9 Kupferlinge herraus, die er dem Wirt überreichte. Jetzt hatte er nur noch 4 Kupferlinge in der Tasche. Das reichte nichtmal für eine weitere Mahlzeit. Er nahm einen Schluck aus seinem Becher und wollte mit dem Verzehr des Essens beginnen, als sich ein Mann in feiner Händlerkleidung, mit einem Lächeln an seinen Tisch setze... (und das Abenteuer begann!)
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